Eine im Fachmagazin „BMC Geriatrics“ veröffentlichte finnische Registerstudie zeigt, dass bei Menschen mit Alzheimer-Diagnose seltene Hörstörungen festgestellt wurden. Untersucht wurden die Gesundheitsdaten von jeweils ca. 43 000 Personen mit und ohne Alzheimer über einen Zeitraum von zehn Jahren vor bis fünf Jahre nach der Diagnose. Vor der Alzheimer-Diagnose war die Rate diagnostizierter Hörstörungen leicht erhöht. Nach der Diagnose sank sie jedoch deutlich, während sie in der Vergleichsgruppe mit Personen ohne Alzheimer weiter anstieg. Die Forschenden vermuten, dass Hörprobleme bei den Betroffenen übersehen werden könnten – etwa weil Symptome wie Kommunikationsschwierigkeiten fälschlicherweise der Demenz zugeschrieben werden oder andere Behandlungen Vorrang haben. Die Ergebnisse würden auf eine Versorgungslücke hinweisen: Eine regelmäßige Überprüfung des Hörvermögens könnte helfen, die Lebensqualität und Kommunikation von Alzheimer-Patienten langfristig zu verbessern. Die Studie kann online eingesehen werden.
