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Die Krankenversicherung Barmer hat jüngst ihren jährlichen „Arztreport“ veröffentlicht. Schwerpunktthema 2024 sind die digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA). Der Report basiert nach Angaben der Ersatzkasse neben Routinedaten von über 8,5 Mio. Versicherten auf Umfragen unter mehr als 1 700 Patienten sowie unter 1 000 Ärzten sowie Psychotherapeuten mit Patientenkontakt. Zusammenfassend heißt es in einer Pressemitteilung, dass die Gesundheits-Apps hinter den Erwartungen zurückblieben. In zwölf Monaten vor der Befragung Ende 2023 hatten 44 Prozent der Behandelnden keine DiGA verordnet, ein Drittel bescheinigte sich selbst einen schlechten Kenntnisstand zum Thema. Unter den für den „Arztreport“ befragten Versicherten nutzten etwa 600 Personen die DiGA nicht über die vorgesehene Erstanwendungsdauer von 90 Tagen, darunter 230 weniger als einen Monat. Über die Website des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) kann der 236-seitige „Arztreport 2024“ he­runtergeladen werden. Aus den detaillierten Daten geht u. a. hervor, dass die beiden als DiGA gelisteten Tinnitus-Apps Kalmeda und Meine Tinnitus App von den Barmer-Versicherten im Jahr 2022 insgesamt 34 259-mal beantragt wurden (Kalmeda: 29 553 Beantragungen, Meine Tinnitus App: 4 706 Beantragungen). Mit einem Anteil von 15 % an allen beantragten DiGAs sind die beiden Apps damit die bei der Barmer am dritthäufigsten beantragten Anwendungen. Insbesondere zur Kalmeda-App enthält der Report umfassende Informationen aus einer Versichertenbefragung (ab Seite 130 im PDF). Einige wichtige Ergebnisse: Nur 52 % der Befragten nutzten Kalmeda über den gesamten genehmigten Nutzungszeitraum. Als Grund für eine Nichtfortsetzung der DiGA-Anwendung wurde vergleichsweise häufig angegeben, dass „die Nutzung die Erwartungen nicht erfüllt habe“.

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