Die sogenannte Otoferlin-Taubheit ist eine seltene genetische Form der Taubheit, die auf Mutationen im OTOF-Gen zurückzuführen ist. Für diese Form des angeborenen Hörverlusts wurde eine neue Gentherapie entwickelt; deren Wirksamkeit hat nun ein Forscherteam der Shanghaier Fudan-Universität im Rahmen einer Kohortenstudie genauer unter die Lupe genommen und mit den Ergebnissen einer Cochlea-Implantat(CI)-Versorgung verglichen. Publiziert wurden die Studienergebnisse unter dem Titel „Gene Therapy vs Cochlear Implantation in Restoring Hearing Function and Speech Perception for Individuals With Congenital Deafness“ in der medizinischen Fachzeitschrift „JAMA Neurology“. Dort heißt es u. a., dass die Gentherapiepatienten „eine stabile Hörrehabilitation zeigten und schnellere Verbesserungen der Hör- und Sprachleistung aufwiesen als CI-Patienten; in Bezug auf das Sprachverstehen im Störgeräusch und die Musikwahrnehmung übertrafen sie die CI-versorgten Probanden“. Diese Ergebnisse würden darauf hindeuten, so die Studienautoren, dass die Gentherapie eine neue, wirksame Behandlungsalternative für Patienten mit genetisch bedingter, angeborener Taubheit sein könnte.