Forschende der US-amerikanischen Washington University School of Medicine (WashU Medicine) haben im Rahmen einer Studie gezeigt, dass bestimmte Proteine, die mit einer Alzheimererkrankung in Zusammenhang gebracht werden, im Innenohr nachgewiesen werden können. Für die Forschungsarbeit wurde bei 25 Probanden im Rahmen einer Cochlea-Implantation eine Probe der Innenohrflüssigkeit namens Perilymphe entnommen; die Patienten unterzogen sich außerdem kognitiven Tests. In einem im „Journal of Otolaryngology – Head and Neck Surgery“ publizierten Fachartikel beschreiben die Forschenden, dass sie zum einen erstmals zwei mit einer Demenzerkrankung assoziierte Proteine in der Perilymphe nachweisen konnten. Zum anderen konnten bei den Probanden, die im kognitiven Test schlechter abschnitten, höhere Werte für diese Proteine gemessen werden. Dies lasse „auf einen biologischen Zusammenhang zwischen der Alzheimererkrankung und dem Innenohr schließen“, heißt es in einer Meldung auf der WashU-Medicine-Homepage. Die Wissenschaftler wollen nun weitere Studien betreiben, um ein umfassenderes Verständnis der Beziehung zwischen Demenz und Innenohr zu gewinnen. Dies könnte auf lange Sicht zu neuen diagnostischen Tests führen, so die Hoffnung.